Kontrast

"Neues von Damals" Teil 1

  • Start unserer Reihe "Neues von Damals" - von Helga Sontag, geb. Gemein
  • - mit freundlicher Genehmigung von Frau Sontag und der IG Venekotensee e.V. -
Entstehung und Entwicklung unseres Dorfes und der Interessengemeinschaft Venekotensee

Viele unserer Ureinwohner werden vielleicht noch wissen, wie alles begann, was sich ereignete und geleistet wurde in Venekoten im Laufe der vergangenen Jahrzehnte. Doch aus der nachfolgenden Generation und den Reihen unserer Neubürger werden vielfach Fragen an uns herangetragen: danach, wie es früher war und wie es eigentlich zur Gründung der IGV gekommen ist. Diese Informationslücke möchten wir mit einer fortlaufenden "Chronik" schließen, die Einblicke gibt in die Geschichte unseres Dorfes und somit auch der IGV.

Sie beginnt Ende der 60er Jahre, als die Ferienheim-Gesellschaft das "Erholungsgebiet Venekotensee" plant und errichtet: ein exklusives Ferienparadies mit schlüsselfertigen, individuell gestalteten Landsitzen und Appartements, die zum Kauf bzw. zur Miete in großen deutschen Tageszeitungen angeboten werden.

Zwischen DM 60.000,00 und DM 120.000,00 kostet ein solches Domizil. 460.000 qm Ferienland an einem 140.000 qm großen (Bagger-) See innerhalb eines abgeschlossenen Geländes im Naturpark Schwalm-Nette.

Das lockte vor allem Familien aus Düsseldorf, Mönchengladbach, Köln, Krefeld und dem Ruhrgebiet an; darunter viele Geschäftsleute und Ärzte, die Ruhe und Entspannung für die Wochenenden und ihren Urlaub suchten. Man fühlte sich wohl unter Gleichen, man kannte sich, spielte zusammen Tennis oder Minigolf, ritt gemeinsam aus oder traf sich beim Wassertreten im Kneippbecken. Zwischendurch und besonders abends verbrachte man im Restaurant "Ponyhof" gemütliche Stunden (dort steht heute das Hotel Venekotensee) und genoss dabei den freien Durchblick von dort aus in die stets belebte Reithalle. Die Werbebroschüre der "Ferienheim" weist zu Anfang der 70er Jahre auf den Reitstall mit 40 Pferden und die Tennisanlagen hin.

Aber auch auf eine Minigolfanlage, Tischtennisplatten und das Kneippbecken: all dies befand sich auf dem heutigen ETC-Gelände und wurde gut frequentiert. So mancher Gast entschloss sich nach einem Probewohnen zur Miete in den Ferien schnell danach zum Kauf. Schmunzel-Detail aus den Kaufverträgen: alle Grundstücke waren mit einer "beschränkt persönlichen Dienstbarkeit", nämlich dem Verbot der Freikörperkultur belastet.

Verkauf, Verpachtung, Vermietung und Verwaltung des Gesamtgebietes: alles lag damals in Händen der Ferienheim-Gesellschaft. An sie zahlten die Eigentümer einen jährlichen Obolus, u. a. für Entwässerungsarbeiten, die Straßenbeleuchtung, Müllabfuhr, Straßen- und Grundstücksreinigung etc. sowie für Bewachung der Eingangspforte. Am Eingangstor befand sich eine ständig besetzte Pförtnerloge! Dort, wo wir heute unbekümmert ein- und ausfahren, war eine stets heruntergefahrene Schranke, die nur geöffnet wurde, wenn man sich als Hauseigentümer ausweisen konnte. Auch Besucher hatten keine Chance, durchzukommen: sie mussten vom Anwohner persönlich dort abgeholt werden. Viele Hausbesitzer hatten ihre Hausschlüssel beim Pförtner hinterlegt, holten dort bei der Ankunft auch gleich ihre Post ab und erfuhren dabei alle wissenswerten Neuigkeiten. Alles schien in wohlgeordneten Bahnen zu verlaufen. Bis 1973. Dann jedoch...

  • Fortsetzung folgt.
  • Von Helga Sontag, geb. Gemein

"Neues von Damals" Teil 2

  • Fortsetzung unserer Reihe "Neues von Damals" - von Helga Sontag, geb. Gemein
  • - mit freundlicher Genehmigung von Frau Sontag und der IG Venekotensee e.V. -
Entstehung und Entwicklung unseres Dorfes und der Interessengemeinschaft Venekotensee

Wie entstand Venekoten?

Geplant war, in dieser Ausgabe mit dem Jahr 1973 fortzufahren. Doch zwischenzeitlich erhielten wir interessante Informationen von unserem Mitbewohner, Herrn Dipl. Ing. H.E. Jacobs, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Sie betreffen die Ereignisse im Vorfeld der Entstehung unseres Dorfes, also den tatsächlichen Ursprung Venekotens und dürfen somit in unserer Chronik nicht fehlen.

Wir gehen daher zurück in das Jahr 1962, als die damalige Gemeinde Elmpt Herrn Jacobs zum gemeindeeigenen Bruchgelände rief (heutiges Venekotengebiet). Seine planerische Aufgabe war, für die dort begonnene Kiesausbeute im Nassverfahren (Schwimmbagger) einen Grünordnungsplan zu erstellen. Die Gemeinde wollte damit klare Grenzen für die Kiesausbeute ziehen. Zusätzlich sollte die sinnvolle Nutzung eines zu erwartenden Sees aufgezeigt werden.

Das Vorhaben brauchte natürlich auch einen Namen. Bei den Flurnamen aus der näheren Umgebung wurde man fündig: Venekoten. Sprachlich keltischen bzw. niederländischen Ursprungs, bedeutet VEN = Bruch; Sumpf und KOTTEN = Hütten; kleine Häuser. Eine wirklich passende Bezeichnung: denn es handelte sich um eine sumpfige Auenlandschaft mit hohem Wasserstand, die einen natürlichen Bestand an Erlen und Sumpfbirken beherbergte. Ehemalige Flusswindungen der Schwalm - die Schwalm wurde erst 1930 vom Vorläufer des "Reichsarbeitsdienstes" begradigt - waren noch gut sichtbar.

Nun aber sollten geologische und wasserwirtschaftliche Änderungen für das ehemalige Bruchgelände langsam Gestalt annehmen: die Erstfassung der Planung zeigte es auf. Die Begrenzung der Uferzone für die Kiesausbeute durch die Firma Ready Mix wurde verbindlich festgelegt. Vorgesehen waren auch Wanderwege um den künftigen See und Bereiche, die den späteren Anglern vorbehalten sein sollten.

Berechnungen ergaben, dass durch die Entnahme der Kies- und Sandmassen ein gewaltiges Volumen an Erdmasse frei wurde. Da Wasser immer zum tiefsten Geländepunkt fließt, würde es sich am tiefsten Punkt der Schwalmniederung auf natürlichem Wege sammeln und sich so der Grundwasserspiegel im umliegenden Gelände um 80 cm absenken. Das bedeutete: Es könnten Häuser gebaut werden! Im Plan wurden 20 - 30 an geschwungenen Erschließungswegen vorgesehen. Nun folgten die zur Genehmigung des gesamten Vorhabens notwendigen Gespräche mit der Forstbehörde bzw. Wasserwirtschaft. Die Wasserwirtschaft bestand darauf, die Entwässerungsgräben in ihrer vorhandenen Form und Ausrichtung unbedingt zu belassen. So kam es später zur geradläufigen Anordnung der Stichwege und Gebäude in Venekoten.

Grundsätzlich aber wurde die erste Fassung der Planung anerkannt. Ein Erholungsgebiet mit Landschaftsschonender Bebauung sollte geschaffen werden, das genügend Raum für die natürliche, ökologische Entwicklung der Flora und Fauna freiließ. Nach mehreren Ratssitzungen der Gemeinde Elmpt, deren Direktor zum damaligen Zeitpunkt Herr M. Siegers war, stimmte man dem Vorhaben und auch dem Namen zu: Venekotensee. In der Zwischenzeit ging die Kiesausbeute - der See war mittlerweile bis zu 28 m tief - bis zur geplanten Begrenzung weiter. Auch an den künftigen Uferzonen: bis zu einer Tiefe von 12 m wurde hier ausgebaggert. Eine Wasseruntersuchung des Hygiene-Instituts Gelsenkirchen ergab, dass der künstlich durch Kiesgewinnung entstandene Venekotensee von 1,3 km Länge und 100 bis 200 m Breite aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse als acidotrophes Gewässer (Anmerkung webmaster: Saures Wasser, in dem Mikroorganismen blühen) angesehen werden muss. Ursache dieser extrem sauren Reaktion des Wassers sind u. a. Pyriteinlagerungen im Kies. Gesundheitliche Bedenken gegen ein Baden im See sind nach den bestehenden Richtlinien nicht zu erheben. (Anm.: Pyrit = Schwefeleisen-Kies-Bestandteile in den unteren Schichten). Aus Haftpflichtgründen verbot die Gemeinde später trotzdem das Baden im See.

Aber noch ging es um die wichtigste Frage überhaupt: wer war bereit, das Projekt Venekoten zu realisieren? Durch Vermittlung des damaligen Niederkrüchtener Bürgermeisters kamen die Herren Rolf Peltzer und Gemeindedirektor Siegers ins Gespräch.

Herr Peltzer hatte eine Vision. Warum sollten zahlungskräftige Mitbürger aus NRW ihre Ferienhäuser weiterhin am Mittelmeer bauen, statt sie in der Nähe ihres Wohnsitzes zu errichten? Bei entsprechender Infrastruktur mit attraktiven Sportmöglichkeiten wie Tennis und Reiten stünden die Chancen zur Vermarktung solcher Domizile gut. Dafür müssten jedoch ca. 400 Wohneinheiten geschaffen werden. Deren Kaufreiserlös konnte dann die erforderliche Infrastruktur mitfinanzieren. Diese Idee wurde von Herrn Peltzer weiterverfolgt, der Gemeinde schlüssig dargestellt und mündete schließlich in einen Bebauungsplan, den der Gemeinderat Elmpt im März 1965 aufstellte: kurz vor dem Inkrafttreten des neuen, strengen Landschaftsgesetzes für NRW im April 1965. Es fand sich eine private Investorengruppe um Rolf Peltzer: sie kaufte die Fläche von ca. 40 Hektar für das nun geplante "Feriendorf Venekotensee", wobei die Erschließungskosten zu Lasten der Käufer gingen. Diese verpflichteten sich, rund 300 Ferien- bzw. Wochenendhäuser sowie 70 Appartements zu errichten und für ein umfassendes Freizeitangebot nebst Hotel zu sorgen. Offenkundig war, dass der See jetzt noch erweitert werden musste.

Dafür mieteten die Investoren den Schwimmbagger der Firma Ready Mix an. Vor den späteren Appartementhäusern wurde Schlamm beseitigt und Kies ausgebeutet. Und ein Problem gelöst, das die Uferzonen betraf. Fließsandschichten, die aus dem oberen Gelände zusammen mit dem Grundwasser in den neuen See flössen, bargen die Gefahr eines Ufernachrutschens. Mittels mehrerer hundert Tonnen Sand sowie riesiger Schlammmengen, die wiederangespült wurden, konnte die Uferbruchgefahr gebannt werden. Ferner wurden unbegehbare Bereiche und der spätere Wanderweg mittels Bodenmassen und Wurzelstöcken grundbefestigt. Kanal-, Wasser- und sonstige Ver- und Entsorgungsleitungen wurden angelegt. Sie durchbrachen die vorhandenen Ton-Sperrschichten. Auf diese Weise gelangte in vermehrtem Maße Oberflächenwasser ins Grundwasser. Das wiederum veränderte die Fauna und schuf die Voraussetzung für einen schönen, stabilen Wald. Herrn Peltzer's Geschäftsidee des exklusiven Zweitwohnsitzes wurde so gut vermarktet, dass sowohl Häuser als auch Appartements innerhalb kurzer Zeit ihre Kaufinteressenten fanden. 1967 begann die Ferienheim-Verwaltungs GmbH & Co. KG (zu den Aufsichtsratmitgliedern zählte übrigens Ministerpräsident a. D. Dr. jur. Franz Meyers) mit dem Bau der Häuser und Anlagen.

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"Neues von Damals" Teil 3

  • Fortsetzung unserer Reihe "Neues von Damals" - von Helga Sontag, geb. Gemein
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Entstehung und Entwicklung unseres Dorfes und der Interessengemeinschaft Venekotensee

Der Bau unserer 320 Häuser und Anlagen incl. des Appartementhauses Alpha fand in den Jahren 1967 bis 1972 statt. Während dieser Zeit hatte sich ein 'Beirat der Bauherren des Feriengebietes Venekotensee' gebildet, um die Interessen der Bauherrengemeinschaft gegenüber der Ferienheim-Verwaltungsgesellschaft zu vertreten. Im Mittelpunkt stand dabei der Verwaltungskostenbeitrag in Höhe von teilweise nur DM 120, oft aber DM 600, den die "Ferienheim" pro Jahr und Haus - vielfach durch notariellen Vertrag - erhob.

Wie kam es zu solch unterschiedlichen Beiträgen? Nun: das Erholungsgebiet Venekotensee war - in Bezug auf Lage, Gestaltung und Funktion - etwas völlig Neues. Einen Ferien- u. Freizeitpark dieser Art gab es nirgendwo sonst. Somit lagen auch keinerlei Erfahrungswerte für Kosten oder Verwaltung eines solchen Gebietes vor. Schon die Einrichtung und Unterhaltung der rund um die Uhr bewachten Eingangspforte erwies sich als so kostenintensiv, dass die letzten Käufer der Häuser im 1 Bauabschnitt bereits mit einer Umlage von DM 120 belastet wurden, während "Frühkäufer" 1967, teils auch noch 1968, davon verschont blieben. (Anm.: später, 1972, lagen die Aufwendungen für die Pforte bei über DM 83.000. Trotzdem plädierte die Anwohnermehrheit für deren Beibehaltung, denn Sicherheit und Exklusivität blieben dadurch gewahrt).

Allgemeine Dienstleistungen wie Versorgungsstationen, Müllgaragen und -abfuhr, örtliche Verwaltung mit Buchhaltung und Management, Aufseher, Kundendienst, z.B. erste Hilfe bei Reparaturen, Gärtner, Putzhilfen etc. trieben die Kosten der "Ferienheim" in ungeahnte Höhen. Hinzu kam: bei der Nutzung der Sport- und Erholungseinrichtungen stellte sich heraus, dass diese nicht alle wie erwartet frequentiert wurden. Sie arbeiteten mit Verlust. (Aber immerhin gelang es den Venekotenern nebst eingegliederten Gästen, die ins Erholungsgebiet kamen, den ersten Sportclub zu gründen: es entstand der Reit- und Fahrverein Venekotensee e.V.).

Für die "Ferienheim" stellte sich also das Problem der Rentabilität. Und so erhöhte sie bei weiteren Bauabschnitten die vertraglich vereinbarte Verwaltungskostenumlage auf DM 600. Überhaupt schwebte ihr ein Exklusivvertrag mit der Gemeinschaft der Bewohner vor, die ja Exklusivität wünschte und daher auch für die wirtschaftlichen Folgen einstehen sollte. So stellte sich die Lage dar, als im Dezember 1971 der Beirat die "Ferienheim" aufforderte, eine realistische Aufstellung der unbedingt notwendigen Verwaltungskosten des Feriengebietes zu erstellen und dabei auch die künftig von der Gemeinde zu übernehmenden Leistungen kenntlich zu machen. Bevor Einvernehmen hierüber erzielt sei, könne man den Bauherren die Weiterzahlung des Kostenbeitrags nicht empfehlen. Es kam keine kurzfristige Einigung zustande.

Der Beirat mit den Herren Riescher und Raupach unter Federführung von Herrn Werner stellte mit Schreiben vom 15.3.1972 an die "Ferienheim" seine Tätigkeit ein. Zitate: Nach unserer Information sieht der größte Teil der DM 600-Zahler nicht ein, dass etwa 55% der Anlieger die Verwaltungskosten für 100% der Anlieger aufbringen sollen. Das widerspricht eindeutig dem Gemeinschaftsgedanken. Die Position dieses Bauherrenbeirates ist gemessen an der rechtlichen und finanziellen Bedeutung der zu klärenden Probleme zu schwach. Es sollte Aufgabe einer einzuberufenden Bauherrenversammlung sein, Lösungsmöglichkeiten für eine auch juristisch abgesicherte Interessenvertretung der Venekotensee-Anlieger gegenüber der Ferienheimgesellschaft zu suchen. Die "Ferienheim" schlug daraufhin, mit Rundschreiben vom 21.4.72 an alle Bewohner, vor, die Verwaltung künftig mit genauer Abrechnung nach Etatvorgabe unter Mitbestimmung einer Bauherrenvertretung, die sich aus gewählten Sprechern der einzelnen Baugruppen rekrutieren sollte, vorzunehmen.

Diese Aktion führte zur Benennung von Sprechern des 1. bis 4. Bauabschnitts in Venekoten: die Wahl fiel auf Frau Hülsmann und die Herren Dr. Bank, Berger, Dörfelt, Hartkopf, Sontag, Villmov, Dr. Welty, Wirtz. Sie alle kamen am 2.9.1972 zum ersten gemeinsamen Gespräch mit Herrn Rick, einem Aufsichtsratsmitglied der "Ferienheim", zusammen. Die Bauherren des Appartementhauses Alpha wollten ihre Sprecher für dieses Verhandlungsgremium in ihrer ersten, auf Ende September 1972 terminierten Hausversammlung bestimmen. Die Bauherren von Haus Omega sollten dann 1973, nach Bezugsfertigstellung, ebenfalls mit ihren Vertretern zum künftigen neuen Beirat des Gebietes stoßen. Schon am 16.9. und 7.10.72 wurden die Gespräche fortgeführt mit dem Ziel, für das Jahr 1973 eine Verwaltung gegen Abrechnung zu erreichen. Leistungen und Kosten des kommenden Jahres sollten vorkalkuliert, geprüft und festgelegt werden. Das um die Herren Bender Giehs, Möhle und Moner verstärkte Gremium traf sich bis zum Ende des Jahres 1972 in 14tägigem Abstand.

Das Ergebnis dieser Verhandlungen ergab, wie aus dem Brief der "Ferienheim" vom 2.1.1973 an Herrn Günther Berger hervorgeht, die Erstellung eines Haushaltsplans für das Jahr 1973. Er enthielt einen Katalog sich jährlich wiederholender Leistungen sowie der Sach- und Personalkosten, die geschätzten Einnahmen und eine Gegenüberstellung aller Positionen, woraus sich ein geschätzter Verlust von mehr als 54.000 DM ergab. Anhand dieser Unterlagen sollten bei der nächsten Sitzung am 6.1.1973 Entscheidungen getroffen werden.

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"Neues von Damals" Teil 4

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Entstehung und Entwicklung unseres Dorfes und der Interessengemeinschaft Venekotensee

Am 06.01.1973 und 10.02.1973 trafen sich die Bauherrensprecher von Venekoten nochmals mit Vertretern der Ferienheim-Verwaltungsgesellschaft. Als Ergebnis der weiterhin kontroversen Diskussion, besonders bezüglich der unterschiedlichen Verträge in punkto Verwaltungskostenbeitrag, verschickte die Ferienheim-Verwaltung Ende Februar 1973 unterschiedliche Schreiben an die Zahler und Nichtzahler der erhobenen Jahresbeiträge. Sie verfolgten das Ziel, alle 400 vorhandenen Wohneinheiten Venekotens, also sämtliche Haus- und Appartementbesitzer (incl. Gastronomie und Reitbetrieb) zur Zahlung eines geplant einheitlichen Verwaltungskostenbeitrags zu bewegen.

Nach Stand der Dinge zahlten 70 Wohneinheiten (WE) nicht, 30 WE immerhin 120,- DM und 300 WE waren zu 600,- DM verpflichtet. Eine denkbar unfaire Handhabung, da alle Venekotener doch gleichermaßen von der Entwicklung des Erholungsgebietes Venekoten, dessen Instandhaltung und den Serviceleistungen, die mit den Geldern erbracht wurden, profitierten. Eine endgültige Lösung musste her! Die wirtschaftliche Überprüfung der für das Erholungsgebiet geplanten Leistungen, ergab einen Betrag in Höhe von 200.000,- DM.

Dies ergab also pro WE einen Beitrag von 500,- DM, um diese Planung umsetzen zu können. In diesem Sinne hatte die Ferienheim-Verwaltung an die Nichtzahler appelliert und im bereits genannten Brief darauf hingewiesen, dass (Zitat) "Die aus Kulanzgründen bislang erbrachten zahlreichen Leistungen der Ferienheim-Verwaltung nicht mehr erbracht werden, sollte die beigefügte Zahlungserklärung über 500,- DM p. a. nicht akzeptiert bzw. entrichtet werden".

Das Schreiben an die Zahler hingegen enthielt die Bitte, den Jahresbeitrag in der vertraglich vereinbarten Höhe zu überweisen. Sollte der Aufruf an die Nichtzahler erfolgreich sein, könne sich der Beitrag für die 600,- DM Zahler verringern. Leider stellte sich in den darauf folgenden Monaten heraus, dass der eindringliche Appell an Alle kein Echo fand. Daraufhin stellte die Ferienheim-Verwaltung tatsächlich nach und nach wichtige Leistungen ein.

Man darf nicht vergessen, dass Venekoten zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingemeindet war und komplett für sich selbst sorgen musste. Auf Dauer drohte dem Gebiet nun ein organisatorisches und finanzielles Chaos, denn die Ferienheim-Verwaltung zog sich mehr und mehr zurück und bei den Bauherren herrschte weiterhin Uneinigkeit bezüglich der Kostenverteilung. Wie sollte es nun weitergehen? Dem umsichtigen und vorausschauenden Engagement diverser damaliger Bauherren ist es zu verdanken, dass es in der Folgezeit nicht zum Kollaps kam.

Sie schufen eine Basis für die Selbstverwaltung des Feriengebietes und entwarfen bereits im April 1973 die Satzung für einen "Club Venekoten-See". Zweck des Vereins sollte die Pflege, Erhaltung und Verwaltung des Erholungsgebietes sein. Die Interessengemeinschaft Venekotensee entstand auf der Grundlage dieses Entwurfs. Die erste Satzung der IGV stammt vom 20.10.1973. Ihre Gründungsversammlung fand im Oktober 1973 in der Reitanlage (Ponyhof) statt. Eine ausführliche Information darüber veröffentlichte die frischgebackene IGV in "Neues vom Venekoten-See". Auf der nächsten Seite sehen Sie den Originaltext dieser Ausgabe vom Dezember 1973. (Anmerkung webmaster: steht hier als "pdf-Datei" zur Ansicht und zum Download bereit).

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"Neues von Damals" Teil 5

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Entstehung und Entwicklung unseres Dorfes und der Interessengemeinschaft Venekotensee

Die Gründung der IGV erfolgte - wie zuletzt berichtet - im Oktober 1973 in der Reitanlage (Ponyhof). Der gewählte Vorstand der 'ersten Stunde' setzte sich wie folgt zusammen: Vorsitzender wurde Herr Günter Berger. Stellvertreter: die Herren W.O. Gellermann, Rudolf Mulot und Klaus Werner. Schriftführerin: Frau M. Berger, Stellvertretung: Frau M. Suhren. Kassenwart: Herr K.H. Ihl.

Was tat sich zu dieser Zeit sonst noch im Gelände? Dem damals noch hier ansässigen Reit- u. Fahrverein Venekotensee-Elmpt e.V., der Jahre später sein neues Domizil in Overhetfeld finden sollte, gehörten in jenem Jahr 229 Mitglieder an. 105 Erwachsene und 124 Jugendliche genossen ihre Reitstunden, Geländeritte, Kutschfahrten, die Herbstjagd und den Reiterball. Sie lernten hier - um nur einige zu nennen - das Voltigierpferd Sonyboy, die isländischen Wallache Dreiri, Bleikur und Teitur, den norwegischen Wallach Karel oder den Haflinger Pascha kennen und lieben. Besonders die Kinder der Anwohner hatten so viel Freude am Stallgeschehen, dass sie jede freie Minute dort verbrachten. Geselliger Treffpunkt der Pferdefreunde, die 1971 ihren Verein gegründet hatten, war natürlich der Ponyhof (an seinem Platz steht heute das Landhotel Venekotensee). Im Frühjahr 1973 verließ der Reitlehrer, Herr Gloerfeld, die Venekotensee-Anlage. Frau Moldenhauer, an die sich sicherlich noch viele von Ihnen erinnern können, übernahm an seiner Stelle neben ihren Aufgaben am Tennis- und Minigolfplatz den Verkauf von Reitstunden und Kutschfahrten.

Der im Sommer 1973 angelegte Turnierplatz wurde mit einem Reit- und Springturnier eingeweiht. Über den Parcours, vom neuen Reitlehrer Johannes Houben aufgebaut, gingen dabei 221 Pferde. Der Pavillon-Bau an der Eingangspforte wurde 1973 einer neuen Bestimmung zugeführt: an den Wochenenden und Feiertags fanden dort Abende für die Jugend statt.

Und: Venekoten wurde von Kaninchen geplagt. Kein Pflänzchen oder Jungbaum schien vor ihnen sicher zu sein. Als beunruhigendstes Ereignis aber stellte sich Ende 1973 für die Eigentümer des bis dato abgeschlossenen, bewachten Venekotengeländes folgende Tatsache dar: die Pförtnerloge war nicht mehr dauerhaft besetzt, und zahlreiche Services der Ferienheim-Gesellschaft wurden nach und nach eingestellt. Nahezu allen mit der Verwaltung und Unterhaltung des Gebiets betrauten Personen war gekündigt worden! Somit konnten die Gegenleistungen, welche ganz besonders jene Anwohner erwarteten, die 600 DM jährlich für die Verwaltung zu zahlen hatten, nicht mehr erbracht werden.

Anfang 1974 verzeichnete der Vorstand der Interessengemeinschaft Venekotensee (IGV) 230 Mitglieder. Nun, gestützt auf das Votum der Anwohnermehrheit, verhandelte man mit der "Ferienheim" darüber, die Rechte für die Verwaltungsgebühren aus den Kaufverträgen von der Ferienheim-Verwaltungsgesellschaft auf die IGV zu übertragen. Hierzu teilte die IGV mit Rundschreiben vom 3.1.1974 an alle Bewohner des Feriengebietes mit, dass die angestrebte Vertragsänderung zunächst in eine juristisch unanfechtbare Form gebracht werden müsse. So dass künftig, für IGV-Mitglieder, keine Forderungen der "Ferienheim" - bezogen auf die Verwaltungsgebühren - mehr bestünden. Nach Abschluss der Verhandlungen werde die IGV Vorschläge für eine sparsame, von den Anwohnern und Mitgliedern zu kontrollierende Verwaltung unterbreiten. In Übereinstimmung mit den Mitgliedern würden erforderliche Leistungen ermittelt und ein daraus resultierender Verwatungskostenbeitrag festgelegt werden. Darüber hinaus sei man im Gespräch mit dem Gemeindedirektor, Herrn Siegers, um die künftigen Aufgaben der Gemeinde im Gebiet abzuklären.

Die Akzeptanz der IGV als repräsentativer Gesprächspartner der Venekotensee-Anwohner seitens der Gemeindeverwaltung Elmpt war jetzt gewährleistet. Alle noch Abseitsstehenden Eigentümer wurden in diesem Rundschreiben gebeten, sich der IGV anzuschließen. Denn es ging ja darum, die Interessen aller Anwohner zu vertreten. Am 26.2.1974 erstellte die IGV eine Liste der notwendigsten künftigen Verwaltungsleistungen. Mittels Fragebogen waren die Anwohner aufgerufen, zu entscheiden, wie es weitergehen sollte (das Rücklaufergebnis dieser Fragebogen-Aktion bildete die Grundlage des Vertrages mit der Ferienheim-Gesellschaft vom 27. Dezember 1974).

Bis zur ordentlichen Jahresversammlung am 2.11.1974 war die Mitgliederzahl der IGV auf 247 angewachsen. Der Vorstand wurde an diesem Tag beauftragt, die zur Eigenverwaltung Venekotens erforderlichen rechtsverbindlichen Vereinbarungen mit der Ferienheim-Gesellschaft zu treffen. Die Versammlung beschloss einen Verwaltungskostenbeitrag einschl. Mitgliedsbeitrag von DM 300 je Wohneinheit für das Jahr 1975. Der vom Vorstand vorgelegte Verwaltungsetat für 1975 betrug DM 78.000, darin enthalten u. a. die Wartung der TV-Anlage, Kosten für zusätzliche Straßenbeleuchtung, Straßenreinigung, Feuerlöscheinrichtungen, Besetzung der Pforte an Wochenenden, Sauberhaltung des Gebietes, Lohnarbeiten für Instandhaltung von Zäunen, Bepflanzung und Parkplätze. Am 27.12.1974 wurde der Vertrag zur Übernahme des von den IGV-Mitgliedern am 2.11.74 genehmigten Leistungskatalogs von der Ferienheim-Gesellschaft und der IGV unterschrieben. Die Ferienheim-Gesellschaft verzichtete damit, bei IGV-Mitgliedern, auf die notariell vereinbarten Verwaltungskosten. Nichtmitglieder sollten weiterhin eine Verwaltungskostenrechnung erhalten, wovon die "Ferienheim" DM 300 an die IGV abführen wollte.

Seit Jahresbeginn 1975 also, und bis heute unverändert andauernd, regeln und bestimmen die Mitglieder der IGV, welche notwendigen Arbeiten und Leistungen im Gebiet, die von der Gemeinde nicht übernommen werden, durchzuführen sind. Die ehrenamtliche Arbeit des Vorstands, bereits vor 1975 schon immens, steigerte sich naturgemäß mit den gewachsenen Aufgaben ab dem 1.1.1975 um ein Vielfaches. Zu diesem Zeitpunkt schied Frau Berger aus dem IGV-Vorstand aus, um ab dem 1.1.1975 die Aufgabe der IGV-Geschäftsführung zu übernehmen.

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Aufgrund nachlassender Verwaltungsleistung seitens der Ferienheim-Gesellschaft bei unverändert hohen Kosten für die Anlieger kam es nach Anwohnervotum, wie zuletzt berichtet, zu einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der Ferienheim und der Interessengemeinschaft Venekotensee (IGV): die IGV übernahm ab 1.1.1975 in Eigenregie alle Pflege- und Organisationsaufgaben für Venekoten, die nicht von der Gemeinde Niederkrüchten getragen wurden. Zeitgleich gab die Ferienheimbau ihr im Gebiet erstelltes Abwassernetz incl. Kläranlage in die Hände der Gemeinde Niederkrüchten, die ihrerseits für die damit Öffentlich gewordene Anlage Kanal- und Abwassergebühren erhob. Im März 1975 war es 6 Tage lang dunkel in Venekoten, da die Ferienheim Verwaltung bei der WLK die Abschaltung der kompletten Straßenbeleuchtung veranlasst hatte, ohne die IGV und damit die Anwohner vorab zu informieren. Die IGV beantragte die sofortige Wiedereinschaltung und trug von da an erst einmal die Kosten, die sich bis Ende 1975 auf über 6.000 DM summierten.

Alle Versuche, die Gemeinde als Kostenträger dafür heranzuziehen, scheiterten: erst nach Fertigstellung aller Straßen in der "Baustelle Venekoten" und ordnungsgemäßer Übergabe durch die Ferienheimgesellschaft sei sie zuständig.

Des Weiteren gab es 1975 zu vermelden, dass die IGV das Eingangstor, die Pfähle der Stichwege, Schlagbäume, Geländer und 6 km Holzzäune streichen ließ. Kostenpunkt dieser Malerarbeiten: 19.000 DM.

Und sie sorgte für eine Dauerlösung des Parkplatzproblems, indem sie zunächst die erforderliche Genehmigung der Gemeinde als Eigentümer der Flächen einholte und im Anschluss daran die ersten 6 Parkplatzflächen anlegen ließ: dafür wurden insgesamt 760 qm Fläche ausgekoffert, mit Frostschutzkies gefüllt, gepflastert und umzäunt. Der Platz um die Telefonzelle wurde ebenfalls befestigt. Die Kosten allein für diese Verbesserungsmaßnahmen beliefen sich auf 33.500 DM. Außerdem wurden Verkehrsschilder angebracht, am Eingang ein Orientierungsplan für Besucher aufgestellt, Bäume vor den Garagenhöfen gepflanzt, 3 Bänke an den Seeufern placiert und die Frostwächter in den Versorgungshäuschen, die im Winter das Einfrieren der Wasserrohre verhindern sollen, überprüft und instand gesetzt.

Im Sommer 1975 erregten sich die Gemüter über den extremen Verkehr von Autos und Motorrädern rund um den See.

Die IGV bat den Oberkreisdirektor Viersen um Abhilfe. Im September fand eine Ortsbesichtigung am See mit Beteiligung der Polizei, des Straßenverkehrsamtes, der Gemeindeverwaltung, der Ferienheim und der IGV statt. Beschlossen wurde, den Weg um den See im nächsten Jahr für PKW und Krafträder ganz zu sperren.

Bei der Jahresversammlung der IGV am 22.11.1975 konnte der Vorsitzende, Herr Berger, einen neuen Mitgliederstand von 272 bekannt geben. Der gesamte Vorstand, bestehend aus den Herren Berger, Dr. Davidis, Gellermann, Dr.Heyers, Dr.Heiss, Mulot und Werner wurde für 2 Jahre wiedergewählt. Die Mitgliederversammlung genehmigte den vom Vorstand vorgelegten Etatansatz von 78.000 DM für 1976 bei einem Mitgliedsbeitrag von 300 DM. Für die Besetzung des Pförtnerhäuschens, besonders an den Wochenenden, im Etat mit 15.000 DM eingeplant, ergab sich keine eindeutige Meinungsmehrheit, so dass die Position fortfiel: zumal die zuständige Kreis-Polizeibehörde zugesagt hatte, künftig im Gebiet vermehrte Kontrollen bzw. Streifenfahrten durchzuführen. Ferner wurde mitgeteilt, dass die Ferienheim-Gesellschaft die Tennisplätze sowie den Minigolfplatz mit angrenzenden Teichen ohne Vorabinformation verkauft habe. Der Käufer wiederum habe den Minigolfplatz und die Teiche an eine Angelgemeinschaft weiterverpachtet. Diese Nachricht sorgte für großen Unmut: war doch in der Mehrzahl der Anwohner-Kaufverträge eine bevorzugte Nutzung von Spiel- und Sportanlagen zugesichert worden, und nun lagen die Anlagen plötzlich außerhalb des Einflussbereichs der Ferienheim-Gesellschaft! Zwei IGV-Mitglieder - Rechtsanwälte - wurden beauftragt, die neue Rechtslage zu klären.

Die wiederholten Anträge der IGV an die Ratsfraktionen der Gemeinde Niederkrüchten fanden schließlich Gehör: der Rat beschloss in seiner Sitzung am 19.1.76, die Kosten für die Straßenbeleuchtung Venekotens mit Wirkung vom 1.1.1976 zu übernehmen. In der gleichen Sitzung wurde beschlossen, dass der Venekotensee als stiller Waldsee erhalten bleiben sollte. Die Seeufer würden seitens der Gemeinde bepflanzt, besonders im Bereich der früheren Kiesbaggerei.

Außerdem wollte man in Zusammenarbeit mit dem Kreis Viersen dafür sorgen, dass absolutes Fahrzeugverbot an den Seeufern erlassen und durchgesetzt würde (was auch geschah). Beide Ratsentscheidungen waren mit Sicherheit nur möglich, weil die Anlieger des Venekotensee-Gebietes durch die Gründung der Interessengemeinschaft IGV endlich eine legitime Vertretung gegenüber der Gemeindeverwaltung halten. Im ersten Halbjahr 1976 sorgte die IGV für zusätzliche Sperrpfahle am nördlichen Ufer des Sees und beantragte auch die Installierung einer Polizeinotrufsäule in Venekoten, die im Juni 1976 in Betrieb genommen wurde. Sie kümmerte sich weiterhin um die Kontrolle und Wartung der 72 im Gebiet befindlichen Feuerlöscher, die Wartung der Fernsehanlagen, die Straßenreinigung sowie das permanente Herausstellen des Sperrmülls, der damals noch in den Versorgungshäuschen abgestellt werden durfte. Außerdem ließ sie ca. 600 qm Parkplätze für die Gruppen 18, 19, 26, 29, 32 und 41 befestigen und zum Sichtschutz mit rund 250 Bäumen umpflanzen. Vor den Appartementhäusern wurde ebenfalls, auf einer Fläche von 313 qm, der Parkplatz gepflastert. Insgesamt entstanden so für Parkplätze/Gehwege neuerliche Aufwendungen in Höhe von 39.490 DM.

Bei den Garagenplätzen an der Telefonzelle wurde eine Beleuchtungsanlage mit 4 Lampen installiert, und auch die Garagenhöfe - bis auf zwei - mit Beleuchtung versehen, wofür 10.512 DM ausgegeben wurden. Für die Absperrung des an der Schwalm entlang führenden Weges wurde am Haus Alpha ein umklappbarer fester Pfosten eingesetzt. Wichtig: auf Anfrage der IGV teilte der Oberkreisdirektor in Viersen - zur Erleichterung der Anwohner - mit, dass nicht beabsichtigt sei, im Bereich des Venekotensees einen Campingplatz einzurichten. Anfang Juli wurde berichtet, dass der Ponyhof an einen Privatmann verkauft worden sei. Im Diergard`schen Wald war eine Deponie geplant.

Die IGV wandte sich an Kreistagsabgeordnete und den Schwalm-Nette-Verband. Es wurde zugesichert, die Deponie nicht zu errichten. Letzte Nachricht zum Ende des Jahres 1976: in der ehemaligen Schule in Elmpt wurde die Gemeinschaftspraxis der Ärzte Dr. med. Gielen und Dietzmann eröffnet.

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