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Venekoten
Venekoten, wo andere Urlaub machen
... wo andere Urlaub machenentstand in den 1960er Jahren nach mühseligen Trockenlegungsarbeiten des umliegenden Sumpfgebietes eine kleine Feriensiedlung, die heutige Ortschaft Venekoten. Und fast gleichzeitig wurde ein bei Kiesabbauarbeiten entstandenes Baggerloch zum Venekotensee umgestaltet.
Ursprünglich als reines Wochenendgebiet für Besserbetuchte geplant, war, wer etwas auf sich hielt, jedes Wochenende hier in seinem kleinen Häuschen, um sich im Tennisclub oder Reitstall sehen zu lassen. Nach und nach jedoch dienten diese Wochenendhäuschen immer mehr als fester Wohnsitz und seit Ende der 1990er Jahre ist Venekoten mit seinem See ein eigener Ortsteil von Niederkrüchten. Obwohl ein offizielles Badeverbot besteht, ist bis heute der Venekotensee ein beliebtes Ausflugsziel für Erholungssuchende geblieben.
Prospektwerbung
Aus einem ProspektFerien vom Alltag
Wer hätte noch nicht von einem Ferienappartement geträumt: Mit Loggia zum See, in direkter Sonnenlage, umgeben von Laub- und Kiefernwäldern, weitab von der Hast und Hetze des Alltags?
Ein Traum wird wahr!
Dieser Traum kann sich auch für Sie erfüllen!
Nicht irgendwo an einer fernen südlichen Küste, sondern ganz in Ihrer Nähe, leicht mit dem Wagen zu erreichen. In der ländlichen Stille des Niederrheins, unweit der holländischen Grenze, liegt ein exklusives Erholungsgebiet am Venekotensee, mitten im herrlichen Naturpark Schwalm - Nette. Die ideale Kombination von Wald, Heide und Wasser vereinigt Erholungsmöglichkeiten, wie man sie nur ganz selten findet.
"Grenzland Kurier" - Sonderfall
Sonderfall VenekotenAus dem "Grenzland Kurier" von Jochen Smets
Es ist ein merkwürdiges Dorf, dieses Venekoten.
Kein Geschäft und keine Kneipe gibt es hier, keinen Kindergarten und keine Schule, keine Schützenbruderschaft und erst recht keine Kirche oder Kapelle.
Venekoten ist ein Sonderfall.
Etwas, das sich aus einer - sagen wir es ruhig deutlich - Retortensiedlung gebildet hat.
Am Anfang steht die Idee der Geschäftsleute Boochs, Peltzer und Bonsels, die an einem der schönsten Flecken der Gemeinde ein Ferien- und Erholungszentrum bauen wollen. 200 Ferienhäuser, Restaurant mit Badestrand, Tierställe und Reitbahn, Tennisplätze, Minigolf-Platz, Bootshaus und Kinderspielplätze stehen in dem Antrag, der Anfang 1965 eingeht.
Im Juli des selben Jahres erwirbt die neu gegründete Ferienheim - Baugesellschaft 400.000 Quadratmeter Land von der Gemeinde. Der Rat genehmigt im Oktober den Bau von 300 Wochenend- und Freizeiteinrichtungen.
Bis Anfang der 70er Jahre steht die komplette Anlage mit 320 Einfamilienhäusern und den beiden Appartementblocks "Alpha" und "Omega". Weil das Gebiet rechtlich Privatgelände ist, bauen Boochs, Peltzer und Bonsels nicht nur die Häuser auf, sondern auch die gesamte Infrastruktur mit Straßen, Leitungen und Versorgungshäusern, über die die einzelnen Haushalte zentral Energie beziehen. Derweil wird das Ferienparadies in den umliegenden Großstädten mit Slogans vom "Wochenendhaus im Grünen" beworben - mit Erfolg. Das Kunstprodukt Venekoten wird angenommen. Die Bewohner zahlen der Baugesellschaft, wie Clubmitglieder, einen Jahresbeitrag von 600 DM, später von 300 DM: für Straßenreinigung, Beleuchtung oder Instandhaltung der Versorgungshäuser. 1973 entsteht die Interessengemeinschaft Venekoten, die diese Aufgaben bald übernimmt.
Der rechtliche Status der Siedlung bleibt aber ungeklärt - bis heute. Vor allem die IGV kämpft an der Seite der Gemeinde vehement für die Umwandlung der Feriensiedlung in ein Wohngebiet - gegen diverse Regierungspräsidenten und in mehreren Gerichtsverfahren. Erst 1996 hebt das Düsseldorfer Verwaltungsgericht einen uralten Bebauungsplan auf. Seitdem gilt - vorläufig - eine Gestaltungssatzung, die den Venekotenern mehr Freiheit bei der Gestaltung ihrer Häuser und Grundstücke gibt.
Während das "Problem Venekoten" durch die Instanzen geht, sind die Einwohner längst heimisch geworden. Anfangs misstrauisch als "Städter" oder "Bonzen" beäugt, mischen sich die Venekotener mehr und mehr unter die Leute. Ihre Kinder besuchen Kindergärten und Schulen in den umliegenden Dörfern. Immer mehr Menschen machen aus dem einstigen Wochenenddomizil ihren Hauptwohnsitz. "Es ist etwas zusammengewachsen", sagt die langjährige IGV-Vorsitzende Gudrun Rebell.
Weitere Informationen zur Entwicklung Venekotens finden Sie unter dem Menüpunkt "Geschichte".